Leichenschau
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Das System der Todesermittlung in Deutschland wird immer wieder beklagt. Nach kriminologischen Schätzungen bleibt etwa jede zweite Tötung unerkannt. Häufig muss der mit der Leichenschau beauftragte Arzt im Vorfeld eines Anfangsverdachts die Befunde erheben, die der Strafverfolgungsbehörde Anlass zum Einschreiten geben. Eine forensisch unzureichende Beweissicherung in diesem Stadium lässt sich im Nachhinein kaum noch korrigieren. Bundeseinheitliche Regelungen zur Leichenschau fehlen. Eine Qualitätssicherung auf diesem Gebiet liegt jedoch im Interesse der gesamten Gesellschaft. Das vorliegende Buch hat sich zum Ziel gesetzt, leitlinienorientierte Standards einer neuzeitlichen Leichenschau auf aktuellem wissenschaftlichen Stand zusammenfassend darzustellen. Es verfolgt damit das wichtige Anliegen, die Todesursachenaufklärung zu verbessern und die Gefahr von Fehldiagnosen zu vermeiden. Damit unterstreicht es die Bedeutung (rechts-)medizinischer Diagnostik für ein rechtsstaatliches Strafverfahren und für die Sicherung des Rechtsfriedens durch Aufklärung von Straftaten sowie Bestrafung des Täters.