Sachinventar zur Sozialgeschichte der Stadt Glauchau unter Berücksichtigung der örtlichen Arbeiterbewegung
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Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde in den der damaligen Staatlichen Archivverwaltung der DDR direkt unterstellten Archiven (dem Deutschen Zentralarchiv mit seinen Abteilungen in Potsdam und Merseburg sowie in den Landeshauptarchiven) damit begonnen, archivalische Quellennachweise zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung zu erarbeiten. Diese Inventare wurden auch in den sechziger Jahren veröffentlicht. Zur gleichen Zeit wurden in nahezu allen größeren Kreis-, Stadt- und Betriebsarchiven der DDR entsprechende Inventare erarbeitet, die ebenfalls publiziert werden sollten. Allerdings blieb es in zahlreichen Fällen bei dem Vorhaben, was wohl ökonomische, aber auch politische Gründe haben dürfte. Während die Erforschung der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung durch Walter Ulbricht eine besondere persönliche Förderung genoß, war das unter seinem Nachfolger Erich Honecker nicht mehr der Fall. So kommt es, daß viele der in mühevoller Kleinarbeit durch Stadt- und Kreisarchivare zusammengestellten Quellennachweise seither in den Archiven schlummern. Das muß um so mehr verwundern, als die in (West-)Berlin erscheinende „Internationale Wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ noch in den siebziger Jahren zahlreiche Sachinventare veröffentlichte. Nachdem noch in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts einige „Inventare zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung in den staatlichen Archiven der Bundesrepublik Deutschland“ veröffentlicht worden waren, wurde im Jahre 1999 das Erscheinen dieser Reihe eingestellt, weil durch Veränderungen in der Aufgabenstellung und der Struktur der Historischen Kommission zu Berlin der herausgebende Bereich – Geschichte der Arbeiterbewegung – aufgelöst wurde. Außer in Deutschland gab es Anfang der neunziger Jahre auch noch in Polen das Bemühen, die in den Staatsarchiven überlieferten Quellen zur Geschichte der Arbeiterbewegung durch Sachinventare zu erschließen. Allem Anschein nach sind auch dort alle derartigen Bestrebungen aufgegeben worden. Es besteht daher die Absicht, die bisher nicht publizierten Inventare ostdeutscher Stadt- und Kreisarchive in den „Beiträgen zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und zwar in loser Folge. Mit dem Quellennachweis zur Geschichte der Glauchauer Arbeiterbewegung soll der Anfang gemacht werden. Daß gerade diese Quellen von herausragender Bedeutung sind, wurde in mehreren Beiträge dokumentiert, die in jüngster Zeit in dieser Zeitschrift erschienen. Eine weitere Besonderheit des hier vorgelegten Sachinventars gegenüber allen andern bisher in Fachzeitschriften veröffentlichten Bestandsverzeichnissen besteht darin, daß ihm ein ausführliches Sach-, Personen- und Presseverzeichnis nachgestellt ist. Dadurch wird seine Nutzung außerordentlich erleichtert.