Untersuchungen zur Mythologie des Kindes
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Mit „Untersuchungen zur Mythologie des Kindes“ habilitierte sich der Germanist und Volkskundler Richard Beitl im Sommer 1933 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Anders als man meinen möchte, steht seine Arbeit nicht unter dem Einfluss der sich damals ausbreitenden NS-Ideologie. Vielmehr versuchte er, auf empirischer Grundlage einen Überblick über die so genannten Kinderschreckgestalten im mitteleuropäischen Raum zu geben und zu zeigen, was Kulturwissenschaftler, Psychologen, Pädagogen und Eltern im Umgang mit der kindlichen Angst voneinander lernen können. Seine Ausführungen über die Gestalten der niederen Mythologie wie den Bumann, den schwarzen Mann oder die Roggenmuhme thematisieren neben sprachgeschichtlichen Befunden den soziokulturellen Wandel von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausgang der Weimarer Republik und sind bis heute ein bemerkenswertes historisches Dokument aus der akademischen Frühphase der Volkskunde. Neben dem geschichtlichen Aspekt gibt das Buch darüber hinaus Auskunft auf die Frage nach der ethnopsychologischen Bedeutung von Angst und Magie im Weltbild des Kindes und ist daher auch von allgemeinem Interesse. Nach über 70 Jahren erscheint es hier zum ersten Mal im Druck.