Rote Fahnen über Potsdam 1933 - 1989
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Rote Fahnen wehten von 1933 bis 1989 über Potsdam. Auf ihnen waren verschiedene Zeichen auf rotem Grund abgebildet. Sie symbolisierten die Diktaturen der Nationalsozialisten und der Sozialistischen Einheitspartei, die wesentliche Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten aufweisen. Analysiert wird, welche Erscheinungsformen der Gesellschaft die Umsetzung der ideologischen Konzepte förderten und welche Hemmnisse der jeweilige Herrschaftsapparat zu überwinden hatte. Das Untersuchungsfeld umfasst Potsdam und Umgebung. Es wird in übergeordnete Zusammenhänge eingefügt. Die Probleme des Lebens in diktatorialen Strukturen werden anhand von Beispielen beschrieben. Beide autokratischen Systeme waren verführerisch und drängten mit Gewalt auf Anpassung. Sie waren in unterschiedlicher Weise erfolgreich. Um so wichtiger ist es, die Lebenswege der Menschen nicht zu vergessen, die um ihres Glaubens willen oder ihrer politischen Überzeugung wegen verfolgt wurden oder Widerstand geleistet haben. Drei Potsdamer Zeitzeugenberichte sind besonders zu erwähnen: Die Tagebücher Hans Thimmes vermitteln einen Eindruck, wie ein konservativer Beamter sich mit der NS-Herrschaft auseinandergesetzt hat. Das Tagebuch von Marianne Vogt beschreibt den Beginn der sowjetischen Besatzungszeit in Potsdam. Es lässt uns teilhaben an der Gedanken- und Gefühlswelt einer Frau, die zur Kriegsbeute wurde. Die Potsdamer Aufzeichnungen von Ellen Gräfin Poninski zeichnen ein farbiges Bild vom Überleben in einer zerstörten Stadt und vom erzwungenen Zusammenleben mit sowjetischen Soldaten.