Wissenschaftsaustausch im Kalten Krieg
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Reisen und freier Austausch waren für ostdeutsche Wissenschaftler in der DDR zu keinem Zeitpunkt eine Selbstverständlichkeit. Von Anfang an versuchte die SED, alle Außenkontakte strikt zu regulieren. Der Bau der Berliner Mauer stoppte zwischenzeitlich jeden Austausch mit dem Westen. Aber auch von Westen aus wurden Barrieren errichtet, als die NATO-Staaten nach 1961 Einreisesperren für Ostdeutsche verhängten. Dieses Buch legt dar, wie sich allen Behinderungen zum Trotz ein lebhafter deutsch-deutscher Wissenschaftsaustausch bis weit in die 1960er Jahre halten konnte. Es zeigt, dass die Verbindungen zunächst eng blieben und die Wissenschaftler einen gemeinsamen deutschen Wissenschaftsraum zu erhalten suchten. Wissenschaftliche Gesellschaften und Institutionen, Projekte und Zeitschriften blieben noch über den Mauerbau hinaus »gesamtdeutsch«. Erst in den 1970er Jahren zerschlug die SED diese Kontakte und etablierte staatlich kontrollierte Austauschprogramme mit den westlichen Staaten. Dennoch blieben Konflikte zwischen politischer Steuerung und wissenschaftlichem Autonomiestreben virulent.