Die Sammlung Nachtmann
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Seit Ende 2002 wird im Marstallgebäude in Schloß Neuhaus die Sammlung Nachtmann präsentiert. Das Material umfasst eine Antiken-, Glas- und Keramiksammlung. Die ca. 350 antiken Objekte mannigfacher Materialgruppen entstammen einer Zeitspanne von nahezu 2500 Jahren aus einem Bereich, der sich vom nördlichen Afghanistan im Osten bis zur italienischen Halbinsel im Westen und vom Rheinland im Norden bis zum nördlichen Afrika im Süden ausdehnt. Die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen bilden mit den Beständen von Schank- und Trink-gläsern aus fünf Jahrhunderten einen aussagestarken und facettenreichen Fokus zur europäischen, insbesondere deutschen Glasgeschichte. Die in mehr als fünfzig Jahren zusammengetragenen Trink-gläser geben in ihrer einzigartig zu nennenden Formenvielfalt einen umfassenden Einblick in die All-tagsgewohnheiten und Festtagsbräuche vom Spätmittelalter bis in die Jahrzehnte des wiederum ver-gangenen Epochen zugewandten Historismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt der mittelalter- bis frühneuzeitlichen Keramikobjekte in der Sammlung liegt auf den Erzeugnissen der großen Töpferzentren Deutschlands (u. a. Frechen, Duingen, Siegburg, Westerwald) – auf Gefäßformen, die vom 12. bis in das 17. Jahrhundert im gesamten nord- und westdeutschen Raum und darüber hinaus in Gebrauch waren. Neben den Gefäßformen des alltäglichen Lebens finden sich auch ausgefallene, seltene oder sogar einzigartige Formen. Ein weiterer Teil der Sammlung ist der speziellen Problematik der Keramik von Weser und Werra gewidmet. Hier stellen aussagekräftige Exemplare die verschiedenen Ausprägungen der jeweiligen Keramikgattung dar. Abgerundet wird die Sammlung durch Gefäße aus der Region, die aus Bodenfunden – genannt sei hier der einzigartige Gefäßverwahrfund von Ahden (Stadt Büren) – oder auch Begehungsfunden stammen. In der vorliegenden Zusammenstellung von Ansgar Hoffmann fotografiert und als Katalog aufgearbei-tet kann die vorliegende Veröffentlichung der Sammlung Nachtmann geradezu als Nachschlagewerk angesehen werden.