Im Dienste des "Volkskörpers"
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Der Erste Weltkrieg stellte in den Augen vieler deutscher und französischer Ärzte ein immenses Beobachtungsfeld dar, das es praktisch und wissenschaftlich auszuwerten galt. Die Gelegenheit, eine so große Anzahl von Personen unter ärztliche Obhut zu stellen und erzieherisch auf ihr Gesundheitsverhalten einzuwirken, war einmalig. In einer Art überdimensionierten Versuchsanordnung diagnostizierten Ärzte die Konstitution und den Gesundheitszustand der Kriegsgesellschaft und stellten eine Prognose über die zukünftigen Genesungsaussichten des geschundenen »Volkskörpers«. Susanne Michl vergleicht deutsche und französische Ärzte und fragt danach, ob sie, konfrontiert mit den gleichen gesellschaftlichen Problemen, zu vergleichbaren Gesellschaftsdiagnosen und Handlungsempfehlungen kamen.