Elitenwanderung und Wissenstransfer im 19. und 20. Jahrhundert
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Im Rahmen der weltweiten Migrationsprozesse findet die Wanderung von Spezialisten, von Technikern, Ingenieuren, von hochqualifiziertem Personal, von Managern und Wissenschaftlern, die sich zwischen den reichen und auch in den weniger entwickelten Ländern bewegen, immer größere Aufmerksamkeit. Zu den migrierenden Menschen gehört ihr Wissen, das sie entweder im Ausland erwerben und in ihre Herkunftsländer mitzurücknehmen oder das sie, freiwillig oder gezwungen, in die neue Heimat mitnehmen. Die Diskussion über Gewinn oder Verlust von Wissen, über „Brain-Drain“ oder „Brain-Gain“ ist heute so aktuell wie im 19. und 20. Jahrhundert. In dem vorliegenden Band, der auf eine Tagung der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung zurückgeht, wird dieses Thema in historischer Perspektive diskutiert. Geographisch erstreckt sich die Bandbreite der Beiträge von Europa bis nach Nord- und Südamerika, der zeitliche Rahmen reicht vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Thematisiert wird die Bildungsmigration muslimischer und serbischer Eliten, die Aus- und Rückwanderung skandinavischer Ingenieure, der Wissenstransfer durch Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg, die Selbststilisierung französischer Einwanderer zur „Elite“ in Mexiko und die Bedeutung des transatlantischen Diskurses für den Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes im 19. Jahrhundert.