Aufgewachsen in Kassel
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Wir hatten keinen leichten Start ins Leben. Die schrecklichen und entbehrungsreichen Kriegs- und Nachkriegsjahre prägten unsere Kindheit. Die Kasseler Innenstadt lag nach dem großen Luftangriff im Oktober 1943 endgültig in Schutt und Asche. Dennoch konnten wir zwischen Trümmerbeseitigung und Wiederaufbau in einfachen Verhältnissen halbwegs unbeschwert aufwachsen. Nach Kriegsende herrschten Hunger und Kälte, der Schwarzhandel blühte und wir fuhren zu Hamsterkäufen aufs Land. Langsam ging es bergauf. Wir besuchten wieder regelmäßig die Schule und spielten unseren Lehrern Streiche. Später gingen wir zum KSV ins Auestadion, zur „Buga“ und zur documenta. Und als wir dann den Führerschein in den Händen hielten, merkten wir, dass wir erwachsen geworden waren.