Clemens Wenzeslaus Coudray
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Clemens Wenzeslaus Coudray wird 1816 als Großherzoglicher Oberbaudirektor nach Weimar berufen. Hier beginnt für die restlichen 29 Jahre seines Lebens die wichtigste Schaffensphase. Seine Aufgabe bestand sowohl in der Planung von einzelnen Gebäuden als auch in der Planung von ganzen Straßenzügen. Darüber hinaus entwickelte er Vorschriften, Ordnungen und Anweisungen für das Bauwesen, die wegweisend waren und von denen zahlreiche Elemente noch heute im deutschen Bauwesen enthalten sind. Clemens Wenzeslaus Coudray wurde 1775 als Sohn eines Tapezierers und Dekorateurs in Ehrenbreitstein bei Koblenz geboren. Nach einer Lehre zum Tapezierer und Dekorateur arbeitete er zunächst in Frankfurt am Main als Innenraumgestalter. Er lernte Friedrich Schuricht kennen, einen deutschen Vertreter der klassizistischen Baukunst in Dresden, was sein Verlangen schürte sich der Architektur zuzuwenden. Nach Studien in Berlin und Paris wird er 1804 Professor am Lyceum in Fulda. Nach einer Studienreise nach Italien wurde er mit diversen stadtplanerischen Tätigkeiten betraut. 1810 heiratet Coudray Veronica Schild. Im Befreiungskrieg gegen Napoleon wurde er mit dem Festungsbau in Hanau betraut bevor er dann, 1816 als Großherzoglicher Oberbaudirektor nach Weimar berufen wurde. Die neu eingerichtete Oberbaudirektion, der er vorstand, bestand Anfangs nur auf Papier, so dass Coudray seinen Wirkungskreis selbst organisieren musste. In dieser Zeit wurde der Geheimrat Johann Wolfgang Goethe ein guter Freund Coudrays, der ihn bei Planungsschwierigkeiten oftmals am Herzoglichen Hofe unterstützte. Die vielen Zeugnisse seines Schaffens in Weimar lassen sich ganz ausgezeichnet bei einem Stadtspaziergang erkunden.