Die verratene Liebe der Medea
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Medea, die Mörderin ihrer Kinder: Kaum eine Gestalt der griechischen Mythologie ist so bekannt wie sie. In immer neuen Inszenierungen erleben wir sie auf der Bühne, immer wieder gewinnen ihr Romane, Gedichte und Dramen neue Seiten ab. Medea fasziniert als Frau, die ihren Mann maßlos liebt und maßlos hasst und um seinetwillen ihre Kinder tötet, als Frau, die gegen eine patriarchalische Gesellschaft aufbegehrt, als Fremde, die ihre Ausgrenzung nicht erträgt, und als Fremde, die – unschuldig – zum Sündenbock gemacht wird. Man kann sich mit ihr identifizieren oder von ihr abgestoßen fühlen: Man muß zu ihr Stellung beziehen. Der griechische Dichter Euripides hat sie erstmals zur Hauptfigur eines Dramas gemacht. Mit ihm setzen sich alle Bearbeitungen auseinander. Das Buch bietet außer dem Text der euripideischen Tragödie und Hilfen zu seinem Verständnis Beispiele aus der Rezeptionsgeschichte, Texte von Seneca, Franz Grillparzer, Jean Anouilh, Hans Henny Jahnn, Mattias Braun, Christa Wolf und Neil LaBute.