Lehrerfiguren im internationalen Spielfilm: Helden oder Gescheiterte?
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Der Spielfilm benutzt mit Vorliebe Figurationen von Professionellen, die dadurch ausgezeichnet sind, dass sie an singulären Einzelfällen ihrer Berufspraxis ihr akademischesWissen, ihre Erfahrung und Intuition so zu verbinden imstande sind, dass 'Fälle' gelöst, Probleme bearbeitet und Entscheidungen getroffen werden können. Damit handeln auch Lehrer(figuren) real wie im Spielfilm in unsicheren Kommunikationsräumen, die Handlungssituationen oft relativ unsteuerbar und undurchschaubar machen, und immer ohne Garantie, dass Kommunikation gelingt. In der vorliegenden Studie wird ein für Lehrerbildungsforschung ungewöhnliches Quellenmaterial, nämlich Spielfilmsequenzen, benutzt, um die performances bestimmter Lehrerfiguren zu zeigen. Dabei werden unterschiedliche kulturell-nationale und historisierende filmische Texte zu Lehrerpersönlichkeiten und die intendierten Wirkungen analysiert, die die Filmemacher mit ihren mythisch-bildlichen Repräsentationen von LehrerIn-Sein verbinden woll(t)en. Die Gegenüberstellung von Lehrerschicksalen aus dem Hollywoodfilm und dem europäischen Film zeigt signifikant unterschiedliche Ästhetiken des Erfolges und des Scheiterns. Auf den drei Ebenen Lehrer und System, Lehrer-Schüler-Interaktion im Unterricht, Lehrer und Privatleben wird den medialen Konstruktionen der Lehrerfigur nachgegangen, und zwar so, wie sie in exemplarischen Spielfilmsequenzen seit Beginn der Tonfilmära bis in die Gegenwart inszeniert werden.