Und immer wieder: Che
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Über Ernesto Che Guevara sind Stapel von Büchern geschrieben worden und da sich sein 40. Todestag und sein 80. Geburtstag nähern, erscheinen neue. Der nie einem Personenkult huldigende Jean Paul Sartre schrieb einmal: „Ich halte dafür, dass dieser Mann nicht nur ein Intellektueller, sondern der vollkommenste Mensch unserer Zeit war.“ Über dieses Urteil mag man streiten, aber wohl eher dazu neigen, es zu akzeptieren. Der Autor kann sich nicht darauf berufen, mit Che Wochen verbracht oder gar an seiner Seite gekämpft zu haben, er begegnete ihm einziges Mal. Aber er will mit diesem Text auch den vielen Versuchen begegnen, ihn für diese oder jene „Seite“ zu missbrauchen. So hatte unlängst ein „neuer“ deutscher Biograf herausgefunden: „Anders als in Kuba ist Che Guevara in der DDR nie offiziell zum Mythos geworden. Solange er lebte, blieb er für die DDR-Führung ein äußerst unsicherer Kandidat für die Aufnahme in die Geschichtsbücher.“ Solche Behauptungen werden nie belegt. Als Che sich den Freiheitskämpfern im Kongo anschloss, orakelte man, dass er Kuba und Fidel im politischen Zorn verlassen hätte. Er nannte seine Zeit im Kongo selbst eine Zeit des „Scheiterns“, aber dann erwies sich, dass sie eines Tages die mörderische Apartheid beendete. In Bolivien operierte er glücklos und wurde viehisch ermordet, aber am 9. Oktober 2006, seinem 39. Todestag, verkündete der Präsident Boliviens, Evo Morales, die Verstaatlichung der Energievorkommen des Landes mit den Worten: „Den Kampf, den Che begonnen hatte, beenden wir jetzt.“ So ist es auch verständlich, dass Menschen von Alaska bis Neuseeland noch immer unter Fahnen gegen das Unrecht kämpfen, von denen Ches Porträt grüßt.