Die Hochwasserkatastrophe 2002 in Sachsen
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Im August 2002 führten außergewöhnlich starke Regenfälle zu der bisher größten Naturkatastrophe der Bundesrepublik Deutschland. Während in Deutschland keinerlei publizierte wissenschaftliche Untersuchungen zu Auswirkungen von Hochwasserkatastrophen existieren, wurden vor allem in den USA nach Naturkatastrophen viele Studien an der betroffenen Bevölkerung durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass Naturkatastrophen eher geringe bis mäßige psychische, psychosomatische und psychosoziale Folgekomplikationen verursachen. Ziel der vorliegenden Studie war zu prüfen, ob sich diese Befunde in Deutschland aus Sicht der Behandler, d. h. der psychosozialen Fachkräfte wiederfinden lassen. Im Vordergrund des Interesses stand, ob die Hochwasserkatastrophe 2002 als potentiell traumatisches Ereignis verstanden wird. Dabei finden die vier Störungsbilder Akute Belastungsreaktion, Akute Belastungsstörung sowie Akute und Chronische Posttraumatische Belastungsstörung besondere Berücksichtigung. An einer Stichprobe von allgemeinmedizinischen und psychotherapeutischen Fachkräften (N=313) aus den betroffenen Regionen Sachsens wurde untersucht, welche Einstellung die Fachkräfte zu den psychosozialen Folgen von Naturkatastrophen haben, welches Interventionsvorgehen sie bei posttraumatischen Belastungsreaktionen wählen und wie hoch der Anteil der Patienten mit spezifischen psychischen und somatischen Belastungsreaktionen zum Erhebungszeitpunkt war.