Zürcherische Ausruff-Bilder
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Um die Mitte des 18. Jahrhunderts befand sich der berühmte Zürcher Kupferstecher David Herrliberger (1697–1777) auf dem Höhepunkt seines Schaffens und legte einige seiner wichtigsten Werke vor. Zu ihnen zählten die „Zürcherischen Ausruff-Bilder“, die sehr schnell mehrere Auflagen erlebten. Mit der feinfühligen Darstellung von Strassenhändlern, die ihre Waren anpreisen, stand Herrliberger in einer langen Traditionslinie: Seit dem 16. Jahrhundert waren in jeder grösseren Stadt solche Druckgraphiken entstanden. Durch die meisterhafte Detailtreue seiner handkolorierten Arbeiten, die zu Herrlibergers heitersten Werken gehören, übertraf dieser seine Vorgänger jedoch bei weitem. Sie bilden den einzigen schweizerischen Beitrag zu dieser Graphikgattung. Auch für die Mundartforschung sind Herrlibergers Bücher von besonderer Bedeutung, da über dem hochdeutschen Vers, der die zum Verkauf stehenden Waren kommentiert, der eigentliche Ausruf in Mundart festgehalten ist. Auf diese Weise verstärkt Herrliberger die Authentizität seiner Figuren und verleiht seinen Werken den Status einer wissenschaftlichen Quelle, die der Volkskunde auch heute wertvolle Informationen liefert