Die antiken Gemmen der Sammlung Heinrich Dressel in der Antikensammlung Berlin
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Der Archäologe, Epigraphiker, Numismatiker und Sammler Heinrich Dressel (Rom 1845 - Teissendorf 1920) übereignete testamentarisch den Staatlichen Museen zu Berlin seine Sammlung antiker Kleinkunst. Diese hatte er in Rom erworben, bevor er 1885 als Assistent an das Berliner Münzkabinett kam, das er dann von 1897 bis 1919 leitete. Seine Sammlung von 743 antiken Gemmen und Kameen ging 1920 in den Besitz des Antiquariums über. Ihre Vielfalt an Siegelformen und Steinmaterial, ihre historische und ikonographische Breite sowie ihre Qualität zeugen von der hohen Kennerschaft, die sich Heinrich Dressel auch auf diesem Gebiet in seinen römischen Jahren erworben hatte. Somit war sie eine wertvolle Bereicherung für das Gemmenkabinett, das seit der Erwerbung der Sammlung Philipp von Stosch durch den preußischen König Friedrich d. Gr. 1764 zu den bedeutendsten in Europa zählte. 1896 konnte Adolf Furtwängler bereits 11.872 „Geschnittene Steine im Antiquarium“ veröffentlichen. Nach der Wiedervereinigung der Berliner Museen und der Sichtung von Bestand und Kriegsverlust des Gemmenkabinetts, das mit 14.600 Objekten immer noch über die größte Gemmensammlung in Deutschland verfügt, war die wissenschaftliche Erschließung der Sammlung Dressel ein Desiderat. Wünschenswert schien eine Publikation auf dem Standard der seinerzeit von der Fritz Thyssen Stiftung Köln geförderten Reihe „Antike Gemmen in Deutschen Sammlungen“, in der als Band II. 1969 Erika Zwierlein-Diehl den damals in der West-Berliner Antikenabteilung befindlichen Teil (564 Stück) vorgelegt hatte. Für die wissenschaftliche Bearbeitung der Sammlung Dressel konnten wir die Würzburger Archäologin Carina Weiß gewinnen, die sich mit der Publikation der Sammlung des Architekten und Kunsthistorikers F. J. R. Bergau (1836-1905) im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg 1996 als qualifizierte Forscherin gerade der hier geforderten bereiche Glyptik und Geistesgeschichte erwiesen hatte.