"Zum wilden Aufstande entflammen"
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Der Autor Salvador Oberhaus untersucht am Beispiel Ägypten die deutsche Orientpolitik im Ersten Weltkrieg aus propagandahistorischer Perspektive. Deutschland im Herbst 1914: Der Schlieffenplan war nach wenigen Wochen gescheitert. Als Reaktion auf den Kriegseintritt Englands, den Zweifrontenkrieg und den Stellungskrieg im Westen plante Deutschland die Revolutionierung der islamischen Kolonien der Feindmächte. Im Bündnis mit der Türkei als islamischer Führungsmacht und in Kooperation mit dem Khediven Abbas Hilmi II. sowie der Ägyptischen Nationalpartei sollte ein Heiliger Krieg bzw. antikolonialer Befreiungskrieg gegen die Entente initiiert werden. Zu diesem Zweck wurde im Auswärtigen Amt eine Propagandastrategie für das Ausland von globalem Ausmaß konzipiert, deren Planung und Verlauf hier im Rahmen einer Analyse der programmatischen, organisatorischen und strukturellen Voraussetzungen dargestellt werden. Berlin erhoffte sich vom Heiligen Krieg einen kriegsentscheidenden Vorteil, aber scheiterte kläglich. Nach zwei Jahren vergeblicher Bemühungen wurde die Revolutionierungspolitik 1916 aufgegeben. Das Buch richtet sich an alle historisch Interessierte, an Fachleute und Laien.