Märkte zwischen Iller und Lech als Element des Urbanisierungsprozesses im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit
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Die Frage nach den historischen Wurzeln der Urbanisierung kann sich nicht mit der Entwicklung der großen Städte begnügen, sondern muss sich auch den kleineren Siedlungsformen zuwenden. Dies ist der Hintergrund für die Analyse von 20 Märkten sowie – zum Vergleich – einem Dorf im mittleren Ostschwaben, einem repräsentativen Untersuchungsraum für den kleingekammerten deutschen Südwesten, vom Spätmittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Der Autor vergleicht die Märkte in einer breiten Palette von Einzelaspekten: Ausgehend von den naturräumlichen Bedingungen und der Verkehrslage als Ansatzpunkten werden Herrschaftsstruktur, Gerichtsbarkeit und Marktprivileg als entscheidende Grundlagen für einen Ausbau der Region sichtbar gemacht. Bevölkerungswachstum und differenzierte Sozialstruktur liefern weitere Indizien für einen langfristigen Urbanisierungsprozess, bei dem die Funktionen als wirtschaftlicher Zentralort, aber auch als kirchlicher und kultureller Mittelpunkt entscheidende Motoren darstellen. Das Bild von Ostschwaben als einer dichten Städtelandschaft erhält durch diese detailgesättigte Studie über die bislang vernachlässigten Märkte ein deutlich schärferes Profil.