Phantasma Moderne
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Mit der Ausdifferenzierung der Moderne um 1900 gewinnen phantasmatische Bilder verlorener Ganzheit an Bedeutung. Der vorliegende Band fragt nach der Funktion solcher Bilder für die kulturelle Identität der Schweiz. Der Fokus ist dabei auf die Literatur der deutschsprachigen Schweiz in ihren vielfältigen Kontexten gerichtet. Zur Diskussion stehen die Entfaltung des Paradigmas ›Schweizer Literatur‹ im Spannungsfeld von Großstadt und Provinz, die Vermittlung des Politischen im Medium der Literatur, die Ideologisierung des Gegensatzes von National- und Weltliteratur sowie die Kulturpolitik der geistigen Landesverteidigung. Kontroversen um Else Lasker-Schüler und Thomas Mann vergegenwärtigen die Situation der literarischen Emigration. Die Karrieren von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt geben Einblick in die Formierung der Nachkriegsmoderne. Der Band zeichnet ein Porträt der literarisches Schweiz zwischen 1880 und 1950 und trägt zum vertieften Verständnis einer Epoche bei, die kulturell durch die Moderne und ihre Gegenbewegungen, politisch durch die Katastrophe zweier Weltkriege geprägt ist.