Dämonen
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Seit Jahrhunderten sind und waren die Menschen immer und überall bereit, um der lächerlichsten Luftschlösser, um des tollsten Unsinns willen einander alles mögliche Herzeleid anzutun und sich die Köpfe einzuschlagen. So martern und morden sie einander, seit Jahrhunderten wegen der ‚richtigen' Religion, der ‚richtigen' Art zu Leben und vielem mehr. Der oft abergläubige Zank um religiöse Dogmen, inspirierte auch die Fanatiker des Atheismus, welche oft genug keinem Fanatiker inquisitorischer Alleinseligmacherei an Unduldsamkeit und Verfolgungswut nachstehen. Die ganze sogenannte Weltgeschichte ist nur die lange trauervolle Geschichte von Verfolgern und Verfolgten. Dieses von Tätern und Opfern durchgeführte Trauerspiel wird noch in den zwei letzten Menschen, welche auf dem erkalteten Erdball den Daseinskampf kämpfen werden, seine Rollenträger haben. Gewiss, es wäre ungerecht wenn man verschweigt, dass hunderte, ja - tausende von redlichen Männern und Frauen aller Gruppierungen, den aufrichtigen Willen und innigen Wunsch haben, dass die von ihnen in ihrer ganzen Schwere und Bedrohlichkeit erkannten Probleme einer Lösung zugeführt werden. Aber dieser Wunsch bleibt unerfüllt, da er von Beschränktheit und Selbstsucht auf der einen, Fantasterei und Leidenschaft auf der anderen Seite und insbesondere von den 'Mächtigen der Welt' behindert wird. Das Dämonische wird walten und die Stimme der Vernunft überschreien. Schaut in die Vergangenheit, aus dem Spiegel derselben blickt euch die Zukunft an. Der Historiker Johannes Scherr beschreibt kritisch, witzig und unangepasst wichtige - heute weitgehend unbekannte - Zeitabschnitte der Geschichte, bringt dabei Abstruses zutage und gewährt uns äußerst interessante Ein- und Ausblicke auf die ‚tragisch-komische' menschliche Natur: Er berichtet über das berühmteste Liebespaar des Mittelalters (Abälard und Héloise), über den „türkischen Heiland von Karaburun“ (dem Ursprung der Kommunistischen Idee und des Kommunismus), über Thomas de Torquemada und die Inquisition in Spanien, und vieles, vieles mehr.