Lernbrücken für Jugendliche in Straßenszenen
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Das Buch befasst sich mit jungen Menschen, deren Lebensmittelpunkt die Straßenszene um die Hauptbahnhöfe ist. Sie sind in der Tat Reisende mit ungewissem Ziel. In ihrem Gepäck tragen sie vergleichbare biographische Erfahrungen mit sich: Gewalt, sexueller Missbrauch, kaum oder nur wenige positive und sichere Bindungen, Desinteresse ihrer früheren LehrerInnen, unterschiedliche Betreuungs- und Erziehungsmaßnahmen, Krankheit oder Suchtmittelabhängigkeit der Eltern. Sie haben die gleichen Träume wie ihre Altersgenossen - Beruf, Auto, Geld, Familie, einmal ein Superstar sein -, doch es fehlt ihnen ein Bildungszertifikat und damit die zentrale Voraussetzung, um sich diese Wünsche erfüllen zu können. Eine „Normalarbeitsbiographie“ bleibt für diese jungen Menschen in weiter Ferne, denn selbst die Hürden für einen qualifizierenden Hauptschulabschluss sind derart hoch, dass die meisten von ihnen resignieren. Das Lernprojekt will genau diese Jugendlichen wieder für das Lernen gewinnen. Die Lernbrücke hat zum Ziel, ihnen den Ausstieg aus der Straßenszene zu ermöglichen, gründet sich dabei jedoch konsequent auf ein niedrigschwelliges sowie akzeptierendes Konzept und verbindet psychoanalytische Pädagogik mit der Kritischen Theorie.