Bilder der 1950er bei Salinger, Roth und Updike
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Fakten sagen viel, doch Figuren verraten noch viel mehr. Aus der Perspektive ihrer Romanfiguren liefern US-amerikanische Schriftsteller in ihren zeitgenössischen Werken ein unverstelltes Bild der brüchigen US-Gesellschaft in den ersten 15 Jahren nach 1945. Dieses Buch illustriert die Lebenswelt der 1950er-Jahre im Roman The Catcher in the Rye von Jerome D. Salinger aus dem Jahr 1951, in Philip Roths Novelle Goodbye, Columbus von 1959 und in John Updikes erstem Teil der Rabbit-Tetralogie Rabbit, Run von 1960. Bei allem technischen Fortschritt, der in der Mondlandung gipfelte, erscheinen die ruhigen Eisenhower-Jahre doch als Jahrzehnt des gesellschaftlichen Stillstands. Davon bleiben auch die fiktiven Charaktere nicht unberührt. Ihre Persönlichkeit und ihr Verhalten erklären sich vielfach aus Prägung und als Reaktion auf gesellschaftliche, ökonomische und kulturelle Rahmenbedingungen. Rollenbilder und die literarische Verarbeitung von Themen wie Status, Sexualität und Religion spiegeln dabei die Lebenswirklichkeit der Epoche wider. Gerade Nachgeborenen eröffnet sich damit ein, wenn auch indirekter, persönlicher Zugang zu vergangenen Zeiten.