Nachhaltige Entwicklung: die besondere Bedeutung des Finanzkapitals
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Nachhaltige Entwicklung ist eine Frage der Erhaltung und Kultivierung der Gemeingüter wie z. B. Klima, Ökosysteme, Rohstoffe, sozialer Zusammenhalt, Bildungschancen. Bisher hat der Wettbewerb zu ihrer Aussaugung beigetragen, weil er die Abwälzung privater Kosten auf Umwelt und Gesellschaft nicht verhindern konnte. Das liegt an einer nicht mehr zeitgemäßen Gestaltung der Märkte: Es fehlen Regeln und Institutionen für einen nachhaltigen Wettbewerb, der die Gemeingüter nicht übernutzt. Künftig müssen wir respektieren, dass auch die Märkte selbst den Charakter von Gemeingütern haben, und ähnlich wie diese missbraucht werden können. Namentlich die Finanzmärkte sind durch unmäßige Liberalisierung des Kapitalverkehrs zu Instrumenten rücksichtsloser Expansion des Finanzkapitals geworden. Das vereitelt ihre Funktion, nachhaltige Realinvestitionen zu finanzieren. Denn der spekulative Einsatz des Finanzkapitals setzt auch die Gütermärkte unter Zwang, kurzfristig hohe Gewinne auszuweisen. Da dies nur durch Externalisierung von Kosten und Monopolisierung von Erträgen möglich ist, wird der Verzehr des Natur- und Sozialkapitals weiter verstärkt. Das Finanzkapital braucht Regeln und Institutionen, die es in die Lage versetzen, Verantwortung für nachhaltige Entwicklung zu übernehmen.