Purpurfäden und Zauberschiffchen
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Die Autorin geht dem Spinnen und Weben und dem Basismaterial Flachs und Wolle auf der Ebene der Alltagskultur rund um Spinnstuben, um Flachsanbau und -aufbereitung nach, sie erläutert die verschiedenen vorindustriellen Technologien von den ersten primitiven Webstühlen Handspindeln, Spinnrädern bis zur fortschreitenden Mechanisierung dieser Handwerkskünste. Nützlich, schmückend und von sinnfälliger Symbolik, so wurde das Spinnen und Weben von jeher gesehen. Jenseits der sozialen Wirklichkeit einer vorindustriellen Zeit geben Märchen und Mythen Antworten auf Fragen, die Menschen sich stellen. Göttinnen spinnen Lebensfäden und arbeiten an der »Weltenwebe«; Gestalten aus der Zauberwelt spinnen Stroh zu Gold, weben überirdisch feine Stoffe – mythische Bilder für alles Menschenwerk, für textile Handwerkskunst wie für individuelle Lebensgestaltung schlechthin, die ohne Hilfe aus jenseitigen Sphären nicht gelingen kann. Hemden, gewebt als Erlösungswerk für die verzauberten Brüder, wegweisende Zauberknäuel, feinste Fäden und kostbarste Stoffe, die auf kleinstem Raum einen ganzen Kosmos abbilden – diese und andere Motive beleuchten die reiche Symbolik der Textilkünste.