Die steirische Volkspartei oder die Wiederkehr der Landstände
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Das Landtagswahlergebnis 2005 scheint die politische Landschaft der Steiermark grundsätzlich neu geordnet zu haben. Aus dem scheinbar unverrückbaren Bollwerk – die steirische Volkspartei schien über Jahrzehnte das Synonym für die Steiermark schlechthin zu sein – war über Nacht ein Schlachtfeld geworden, auf dem sich selbst die Sieger erst mühselig konsolidieren mussten. Zwar war der hegemoniale Anspruch der Volkspartei, die Landeshauptmann-Partei schlechthin zu sein, schon 1995 gehörig ins Wanken geraten, doch hatte der triumphale Wahlerfolg Waltraud Klasnics fünf Jahre später die Welt der Ihren wieder in geordnete Bahnen gebracht. Wie in einem klassischen Drama kann man heute dieses Datum als retardierendes Element lesen, das der eigentlichen „Katastrophe“ vorangeht. Der Weg der ÖVP als überraschender Sieger bei den Wahlen 1945 gegen die dominante SPÖ, über die harten Kämpfe Josef Krainers sen. einen knappen Vorsprung zu halten, diesen auszubauen und schließlich mit der „steirischen Volkspartei“ beinahe bayrische Zustände zu erreichen, gehören zum Unterbau dieses Bandes, der aus der Perspektive kulturwissenschaftlich-historischer und politikwissenschaftlicher Analysen das Phänomen einer lange Zeit erfolgreichen politischen Trademark darstellt.