Zeichnungen
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Die Zeichnungen des Bildhauers Karl Hartung (1908–1967) sind eine echte Entdeckung. Sie bilden einen zweiten, bisher nahezu unbekannten Werkkomplex im Schaffen dieses führenden Vertreters der deutschen Nachkriegsavantgarde. Hartungs facettenreiches zeichnerisches Werk, entstanden im Laufe von über 50 Jahren, stellt eine markante Position dar: Ist in den frühen Blättern der 1920er Jahre noch das Erbe Hans von Marees erkennbar, wird schon vor den Frankreichaufenthalten der Einfluss der Franzosen Rodin und Maillol in den Aktdarstellungen sichtbar. In Paris spürt Hartung seismografisch die zeitgenössischen Kunstströmungen der Vorkriegszeit auf; durch intensive Auseinandersetzung mit abstrakter und surrealistischer Kunst der 1930er Jahre findet er zu einer individuellen künstlerischen Ausdrucksform. Die sein Leben lang anhaltende Offenheit des Künstlers für aktuelle Kunstformen machen sein zeichnerisches Werk zu einem individuell geprägten, zeit- und kunstgeschichtlichen Dokument der Nachkriegsmoderne. Zahlreiche großformatig reproduzierte Abbildungen in diesem Band ermöglichen erstmals einen faszinierenden Einblick in dieses umfangreiche zeichnerische Werk.