"Lieber Bruder ..."
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Die Briefe Sophie Schubarts und ihres späteren Mannes Friedrich Ernst Karl Mereau an den Altenburger Arzt und Verleger Johann Friedrich Pierer, die größtenteils unveröffentlicht sind, führen die Leser in eine längst vergangene Zeit: das Altenburg des späten 18. Jahrhunderts. Eine Zeit, die geprägt war von dem reichen gesellschaftlichen Leben in der fürstlichen Residenzstadt und von dem Gedankengut der Aufklärung, dem sich Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg und ein Großteil des gebildeten Bürgertums verschrieben hatten. Die Briefe lassen die Leser an dem jahrelangen Werben Friedrich Mereaus um die schöne, gebildete Sophie Schubart teilhaben und an der Freundschaft der beiden Männer, die sich nicht nur über Mereaus Liebe zu Pierers Halbschwester Sophie, sondern auch über die aktuellen Entwicklungen in der Freimaurerei austauschten. Sie zeigen, wie sich Sophie Schubart von einer künstlerisch interessierten jungen Frau zur anerkannten Schriftstellerin entwickelte, die mit ihrem Halbbruder selbstbewußt über literarische und finanzielle Angelegenheiten verhandelte. Von Altenburg führt der Weg zunächst nach Jena, in das Zentrum der Frühromantik, wohin Sophie Mereau nach der Heirat mit ihrem langjährigen Verehrer zog, anschließend nach Camburg und Weimar, ihren Wohnsitzen nach der Scheidung, und schließlich nach Marburg und Heidelberg, ebenfalls Zentren der Romantik, wo sie mit ihrem zweiten Ehemann, dem Dichter Clemens Brentano, lebte und 1806 mit nur 36 Jahren starb. Ein einleitender Essay erläutert den biographischen und kulturellen Kontext der Briefe.