Der kommunikative Aufbau authentischer Gefühlswelten
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Die vorliegende Arbeit intendiert, einen sozialkonstruktivistischen Emotionsbegriff, der Gefühle als soziale Produkte betrachtet, in einige kommunikationswissenschaftlich relevante Theorien einzubauen und ihn auf seine Brauchbarkeit hin zu testen. Dabei wird der zu postulierende Erklärungsvorteil mit eventuell entstehenden Problematiken bei Theorieumbauten abzuwägen sein. Ein weiteres Ziel ist es, ausgewählte Teile der kommunikationswissenschaftlichen Empirie mit dem gewebten Begriffsnetz einzufangen, um dann an ihm deren Konturen – mitunter anders – zu vermessen, wobei entsprechende Forschungsfragen und -perspektiven eruiert werden. Die Arbeit schlussendlich abrundend, wird der Versuch unternommen, den dargestellten Ansatz im Panorama wissenschaftstheoretischer Diskussionen der Sozialwissenschaften zu verorten. Diesem Anspruch entsprechend geht es zunächst darum zu beschreiben, wie Bühler, Mead und Luhmann Emotionen beobachten. Dazu werden eingangs jeweils bestimmte Aspekte der Theorien ausführlich dargestellt, um eine Skizze der Begriffsverbundenheiten zu gewährleisten. Von Luhmann beziehen wir zudem eine erste Skizze von alltagsweltlicher Authentizität, daher ist die Darstellung entsprechend extensiv. An dieser Stelle bitte ich um etwas Geduld, hoffe aber, des Lesers Warten spätestens im dritten Kapitel entlohnen zu können. 2 Am Ende dieses ersten Kapitels findet sich ein Umriss empirischer Phänomene, die exemplarisch einerseits die vermutete Begrenztheit des jeweiligen Emotionsbegriffs der vorgestellten Ansätze und andererseits die Reichweite eines sozialkonstruktivistischen Begriffs von Emotion andeuten sollen.