Xanten im 19. Jahrhundert
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Die Geschichte der niederrheinischen Stadt Xanten stand im 19. Jahrhundert im Spannungsfeld der preußischen Politik: Durch staatliche Maßnahmen zur Denkmalpflege konnte jetzt der dauerhafte Erhalt des Xantener Doms, St. Viktor, gesichert werden, nachdem er über Jahrhunderte hinweg dem Verfall überlassen worden war. Auf der anderen Seite führte der Kulturkampf – die Konfrontation zwischen dem betont protestantischen Staat und den Katholiken Preußens – ab 1871 zu tiefen Ressentiments. Xanten war mit einem katholischen Bevölkerungsanteil von über 90 % von den Auswirkungen besonders betroffen. Die Stadt steht in vielerlei Hinsicht repräsentativ für die Entwicklungen des kleinstädtischen Milieus in der Rheinprovinz. 1891/92 rückte Xanten im Zuge der so genannten »Buschhoff-Affäre« in den Fokus der deutschlandweiten Berichterstattung: Der Mordfall an einem Kind wurde gezielt zu judenfeindlichen Zwecken hochgespielt.