Gesellschaftliche Perspektiven - Arbeit und Gerechtigkeit
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Gerechtigkeit stellt eine elementare Voraussetzung für das Funktionieren von Demokratien dar. Es ist deshalb eine ernstzunehmende Bedrohung, wenn große Teile der Bevölkerung die Verhältnisse hierzulande als nicht mehr gerecht ansehen. Auch die materielle Seite, um überhaupt an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten teilnehmen zu können, spielt dabei eine wichtige Rolle. Da die meisten Menschen ihr Einkommen aus Erwerbsarbeit erzielen, gehören damit zusammenhängende Fragen ebenfalls in diesen Zusammenhang. Mit diesen beiden Aspekten beschäftigen sich die Beiträge dieses Jahrbuches. Im ersten Teil, „Was heißt Gerechtigkeit heute? Perspektiven für einen Sozialstaat der Zukunft“, geht es, vor dem Hintergrund der aktuellen Gerechtigkeitsdiskurse und diverser Reformen, sowohl grundsätzlich um den Sozialstaat als Solchen und dessen Funktion, als auch konkret um die Bereiche Armutsbekämpfung, Rentenreform und Gesundheitsreform. Es werden unterschiedliche Vorschläge diskutiert, wie angesichts einer zunehmenden und sich verfestigenden Armut, verbunden mit der Gefahr dauerhafter Ausgrenzung wachsender Teile der Gesellschaft, sowie weiterer Gerechtigkeitsdefizite und Leistungsmängel, ein gerechter Umbau des Sozialstaats aussehen könnte und an welchen Prinzipien und Kriterien dieser sich orientieren müsste. Der zweite Teil, „Arbeit ist unser Leben? Zum Bedeutungs- und Funktionswandel der Arbeit und seinen Konsequenzen“, thematisiert den fundamentalen Wandel der Arbeitswelt, der häufig mit dem Schlagwort „Von der Industrie- zur Dienstleistungs- bzw. zur Wissensgesellschaft“ beschrieben wird. Dabei wird zum einen danach gefragt, wie sich die Bedeutung und Funktion von Arbeit sowie die Arbeitsinhalte verändern und was dies beispielsweise unter dem Gesichtspunkt von Leistung und Leistungsgerechtigkeit bedeutet. Zum anderen setzen sich die Autorinnen und Autoren sowohl mit den Zukunftsaussichten der Industriearbeit als auch der Dienstleistungsarbeit auseinander.