Sowjetische Kriegsgefangene in Deutschland und ihre Rückkehr in die UdSSR
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Zeugen der sowjetischen Kriegsgefangenschaft in Deutschland kamen bisher kaum zu Wort. Auch in ihrem Heimatländern waren die vier bis fünf Millionen Kriegsteilnehmer und Stalag-Häftlinge zum Teil Diskriminierungen ausgesetzt. Eine kritische wissenschaftliche Primärquellenanalyse in Form von Selbstzeugnissen fehlt heute in den meisten Fällen. Der Großteil der Publikationen zu diesem Thema behandelt meist rein wissenschaftliche Aspekte und stützt sich ausschließlich auf intensive Archivrecherche, die Analyse öffentlich zugänglicher Bestände sowie auf die in Ost und West verfügbaren Literatur. Die vorliegende Studie setzt sich mit dieser Problematik auseinander, indem sie das Thema aus der Sicht der Kriegsgefangenen und anhand ihrer Selbstzeugnisse betrachtet. Diese wurden im Zuge der vom Berliner Verein KONTAKTE-KOHTAKTbI e. V. ins Leben gerufenen Aktion „Bürgerengagement für NS-Opfer“ gesammelt, teilweise ins Deutsche übersetzt und archiviert. Das erste Kapitel des Buches ist eine allgemeintheoretische Ein-führung in die Problematik der sowjetischen Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft 1941-1945. Im zweiten und dritten Kapitel der vorliegenden Arbeit kommen die ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen selbst zu Wort. Es wird eine Art Kollektivbiographie erstellt. Die Erinnerungen der Zeitzeugen werden präsentiert und anhand des aktuellen Forschungsstandes ausgewertet. In der Zusammenfassung wird geprüft, ob es ein verallgemeinerbares Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen gegeben hat, aus welchen Elementen und Erlebnissen es bestand und wie es verarbeitet wurde.