Konventionen eines Sternmoments
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Im Alltag kommen Liebeserklärungen vergleichsweise selten vor, im Kino dagegen in scheinbar unzähligen Variaten. Doch wie sind sie tatsächlich inszeniert? Wie setzt das Kino eine Kernsituation um, die weitaus älter ist als das Medium Film? Welche Bilder – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – gehen daraus hervor? Welchen Vorstellungen sind sie verpflichtet? Und wie prägen sie ihrerseits unser amouröses Wollen, Sollen und Dürfen? Diesen und weiteren Fragen geht der Autor in fünf Kapiteln nach, in denen er die sprachlichen, szenischen, emotionalen, dramaturgischen und sozialen Konventionen der filmischen Liebeserklärung freilegt. Er zeigt, warum die Liebeserklärung ein verbaler Hochseilakt ist, an welchen Schauplätzen sie bevorzugt geschieht und welchen Stellenwert dabei die Gesichter der Liebenden haben. Er beleuchtet ihr komplexes Gefühlsangebot und ihr dramaturgisches Potenzial. Und er beschreibt, weshalb sich schwule und lesbische Figuren so überaus selten die Liebe erklären.