Prishtina is everywhere
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Der Einmarsch der NATO-geführten KFOR-Truppen stellte für die Kosovo-Albaner eine Befreiung dar, die sich bald in einer sprunghaft ansteigenden Bautätigkeit ausdrückte. Prishtina verdoppelte in kürzester Zeit seine Einwohnerzahl durch Zuzug vom Land, aber auch durch die Repatriierung von Flüchtlingen. Dadurch entstand ein erhöhter Wohnraumbedarf, den einheimische Investoren als Chance sehen, schnell Gewinne zu erzielen. Daneben finden sich grosse Einfamilienhäuser, die im Familienverbund am Rand der Stadt errichtet werden. „Prishtina is everywhere“ verweist als Titel nicht nur darauf, dass diese Form der Stadt-entwicklung prototypisch ist für Nachkonflikt-situationen, sondern spielt auch darauf an, dass die Bautätigkeit in Prishtina wesentlich durch die Überweisungen der im Ausland legal oder illegal arbeitenden Familienmitglieder finanziert wird. Alleine in Deutschland, der Schweiz und Österreich lebt ein Fünftel der Gesamtbevölkerung des Kosovo. Der Autor gründete mit kosovarischen Architekten eine lokale NGO, die mit unterschiedlichen Aktionen und Konzepten interveniert. Das Buch dokumentiert die Situation in Prishtina nach 1999, schlägt Lösungsstrategien vor und diskutiert die Bedeutung dieser Form der Stadtentwicklung für die Entwicklung urbanen Lebens in Krisengebieten.