Philosophie in Deutschland 1945 - 1995
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Mit dem ausklingenden 20. Jahrhundert endete auch ein Kapitel deutscher Philosophie- und Geistesgeschichte, das wie kein anderes zuvor von den politischen Ereignissen und Katastrophen unmittelbar geprägt und durch politischen Wandel mitgestaltet wurde. Der Autor rekonstruiert anhand primärer Quellen und philosophischer Originaltexte den Weg zur Spaltung der deutschen Philosophie und zur Herausbildung zweier, einander feindlich gegenüberstehender Philosophiekulturen. Erstmals werden hierbei die Grundzüge und Tendenzen philosophischer Theoriebildung und Auseinandersetzung in der BRD und der DDR herausgearbeitet, analysiert und einander gegenübergestellt. Ins Blickfeld gerät dabei die Durchsetzung des Marxismus-Leninismus als Leitphilosophie, die Formierung einer „Kaderphilosophie“ und die Ausschaltung des „philosophischen Revisionismus“ in der SBZ/DDR einerseits, sowie die Re-Etablierung der Existenzphilosophie, Seinsphilosophie, Hermeneutik, Anthropologie und christlichen Philosophie nebst der Rückkehr der „Frankfurter Schule“ und des „Kritischen Rationalismus“ in der BRD andererseits. Mit dieser Gegenüberstellung beider Philosophiekulturen wird eine Forschungslücke geschlossen, eröffnen sich doch damit neue Sichtweisen auf Zusammenhänge, die bislang so nicht wahrgenommen wurden, ohne deren Kenntnis so manche Abläufe in Ost und West aber nicht verstanden werden können.