Nun küßt dich jedes Wort
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Mit dieser Briefedition eröffnet sich dem Leser ein außergewöhnlicher Einblick in das Leben zweier Künstler: der Malerin Gertraud Rostosky (1876-1959) und des Schriftstellers Max Dauthendey (1867-1918). Der Zeitraum der Briefe umfasst die Jahre von 1903 bis 1916. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts stand Gertraud Rostosky noch am Anfang ihrer Karriere als freischaffende Malerin. Die gesteckten Ziele lagen noch in weiter Ferne – so z. B. die Teilnahme an internationalen Ausstellungen und die Gründung einer Malkolonie, in der Maler wie Béla Czóbel, Anton Kerschbaumer, Erich Heckel und Otto Modersohn arbeiten sollten. Dagegen war Max Dauthendey bereits mit Prosa an die Öffentlichkeit getreten und hatte sich mit den Gedichtausgaben Ultra Violett (1893) und Reliquien (1897) als Lyriker der Moderne schon einen Namen gemacht. Es sind keine Briefe, die mit dem Blick auf eine mögliche Publikation geschrieben wurden, und gerade darin liegt ein ganz besonderer Reiz. Von künstlerischem Schaffen, Liebe, kulturellen Ereignissen, Plänen und Existenzsorgen erzählen die Briefe, darin eingeschlossen auch berühmte Zeitgenossen, die zum Freundes- und Bekanntenkreis des Paares gehörten, so beispielsweise Ida und Richard Dehmel, Emil Rudolf Weiß, Willi Geiger, Waldemar Bonsels, Arthur Holitscher, Korfiz Holm und andere mehr. Impulsiv und amüsant, poetisch und malerisch, tragisch und skurril spiegeln sie zugleich den Künstleralltag an Schauplätzen wie Paris, Berlin und München in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wider.