Zum System der Konsonantengraphe im Bairischen um 1600 am Beispiel des Aegidius Albertinus (1560 - 1620)
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Die vorliegende Arbeit schließt an die vorangegangene Studie des Autors Zum System der Vokalgraphe und der nichtalphabetischen Graphe im Bairischen um 1600 am Beispiel des Aegidius Albertinus (1560-1620) aus dem Jahre 2001 an und setzt die graphematischen Untersuchungen zur frühneuhochdeutschen bairischen Schriftsprache des Aegidius Albertinus im Territorialstaat Maximilians I. von Bayern fort. In den spätfrühneuhochdeutschen gedruckten Werken des gebürtigen Niederländers Aegidius Albertinus (1560-1620) tritt die sprachliche bairische Eigenart nach Schwanken im 16. Jh. wieder intensiver zu Tage. Im Rahmen der interagierenden Aspekte der Sozialdisziplinierung im konfessionell abgesicherten Maximilianeischen Territorialstaat wird auch die oberdeutsch-bairische sprachliche Norm in den Dienst dieses Staates gestellt, der ostmitteldeutschen sprachlichen Prestige-Varietät entgegentretend. Der landschaftlichschriftsprachliche Aspekt wird so mit dem funktional-politischen Aspekt verbunden. Das Albertinische Autograph mit seinen vielen direkten und indirekten Dialektanzeigen verstärkt überdies noch das Bild der bairischen Eigenart der Albertinischen Sprache. Das zeigten bereits die vokalgraphemischen Untersuchungen, namentlich im Bereich der Graphoneme und Neutralisierungen - neben Abstechern in die Lexik, Grammatik, Syntax und Wortbildung -, das demonstrieren ebenfalls die konsonantengraphematischen Befunde.