Forschung unter Verdacht
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Der Autor, einige Jahrzehnte Dozent und ordentlicher Professor an der Martin-Luther-Universität zu Halle, erzählt in seinem zweiten Buch über die bisweilen grotesken Erlebnisse und Ereignisse in einem sozialistischen Lehrbetrieb. Es war der Kalte Krieg, der die Wissenschaftler nicht selten zum meinungswechselnden Grenzgängertum verurteilte. Erfahrungen und Erkenntnisse, resultierend aus der reinen Forschung, wurden aus ideologischen Gründen ins Absurde gestellt, aus Banalitäten wurden Erfolge und Methoden kreiert und alles wurde diktiert von den „Gesetzen“ des Klassenkampfes. Darüber stand die Partei, die SED, und dagegen stand der vernünftige, sachliche Verstand von hochbegabten Lehrern, die jungen Menschen Wissen und Hoffnung mitgeben wollten. Ein anschließender, in Dialogform verfasster Text versucht, diese Erfahrungen im Schicksal einer fiktiven Person (Anna) zusammenzufassen und über die „Wende-Periode“ hinaus in den neuen Alltag der ostdeutschen Bevölkerung zu transformieren. Am Ende nimmt auch hier das Schicksal seinen vorgeschriebenen Lauf – wie so oft auf den Schultern der Schwächsten. Der Autor, seit 1970 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher LEOPOLDINA, erweist sich ein weiteres Mal als kritischer Hinterfrager der Ereignisse, die ihn seit Kriegsende im ostdeutschen Alltag begleitet haben – ein Erlebnisbericht eben, der zum Nachdenken anregen soll!