Hippolytus Guarinonius
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Er war Arzt und Architekt, betätigte sich als Volkskundler, Botaniker, Musiker, Pädagoge, Laientheologe und vor allem als äußerst produktiver Schriftsteller. Bis heute sind die zahlreichen Werke von Hippolytus Guarinonius (1571–1654) nur zum Teil in publizierter Form zugänglich. Mit seinem weit über tausend Seiten umfassenden Monumentalwerk „Die Greuel der Verwüstung menschlichen Geschlechts“, 1610 in Ingolstadt gedruckt, hat er sich ein Denkmal gesetzt, das die Forschung bis heute beschäftigt. Dieses Werk mit seinen medizinischen, theologischen, naturwissenschaftlichen und didaktischen Inhalten steht im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes; aber auch die anderen Arbeiten Guarinonis werden ausführlich und auf interdisziplinärer Basis betrachtet. Dabei zeigen sich nicht nur die vielseitigen Begabungen eines ausgeprägten Barockmenschen, sondern auch die häufig verschwiegenen dunklen Schatten im Lebenswerk Guarinonis: sein harter, kompromissloser Umgang mit Andersdenkenden, insbesondere mit den Anhängern der neuen religiösen Bewegungen, und seine antisemitische Einstellung, die in der Erfindung einer Ritualmordlegende gipfelte: Der Kult um das laut Guarinoni von Juden getötete „Anderle von Rinn“ wurde erst in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts offiziell verboten. Beiträge von Christine Brandauer, Klaus Brandstätter, Elisabeth De Felip-Jaud, Kurt Drexel, Winfried Frey, Michael Gebhardt, M. A. Katritzky, Elmar Locher, Uta Maley, Daniela Marrone, Wolfgang Morscher/Berit Mrugalska, Hans Moser, Walter Neuhauser, Markus Neuwirth/Theresa Witting, Martin P. Schennach, Max Schiendorfer, Romedio Schmitz-Esser, Lav Subaric, Stefan Tilg, Andreas Vonach und Norbert Richard Wolf.