Der vergessene Holocaust

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1941: Die deutsche Wehrmacht überfällt die Sowjetunion, und in der Ukraine wird die jüdische Bevölkerung systematisch verfolgt. Hunderttausende jüdische Frauen, Männer und Kinder werden zusammengetrieben, erschossen und in Massengräbern verscharrt. Patrick Desbois sucht die Spuren dieses verdrängten Kapitels des Holocausts und trifft auf Zeugen des nationalsozialistischen Völkermords, die bisher kaum beachtet wurden. Diese Menschen haben die Erschießungen vor über sechzig Jahren gesehen oder wurden gezwungen, den Mördern zu helfen. Desbois hat es sich zur Aufgabe gemacht, die lebenden Zeugen zu finden und die Spuren des Genozids mit kriminalistischer Akribie zu dokumentieren. Zusammen mit einem Team – einer Übersetzerin, einem Historiker, einem Fotografen und einem Ballistik-Experten – reist er von Dorf zu Dorf. Dabei hat er Hunderte von Tatorten und vergessenen Massengräbern aufgespürt und mit Frauen und Männern gesprochen, die nach Jahrzehnten des Schweigens erstmals über ihre schmerzhaften Erinnerungen berichten. Dieses Werk ist nicht nur ein bedeutender Beitrag zur zeitgeschichtlichen Forschung, sondern auch ein erschütterndes Monument der Erinnerung an die 1,5 Millionen ukrainischen Juden, die abseits der Vernichtungslager ermordet wurden und deren Grabstätten bis heute nicht gewürdigt sind.