Wenn Masken tanzen
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Im südindischen Tulunadu, an der Südwestküste Indiens, spielen Maskenrituale eine bedeutende Rolle. Prächtig eingekleidet und geschminkt treten die Tänzer vor die Dorfgemeinschaft. Sie sind im eigentlichen Wortsinn 'besessen' von den Göttern oder Ahnen (den butas, die sie verkörpern), und schlichten in dieser Eigenschaft Streitigkeiten, erteilen Anweisungen – kurz, sie regeln das gesellschaftliche Miteinander. Die bronzenen Buta-Masken haben in den letzten Jahren immer mehr Kunstinteressierte und Sammler in ihren Bann gezogen. Die Kombination aus stilisierten Gesichtern, Symbolen und dem Kranz aus drohenden Kobras – dem Wahrzeichen Shivas – macht die Masken einzigartig. Wenn Masken tanzen ist die erste deutschsprachige Monografie zu einem wenig erforschten Gebiet der Kunstgeschichte Indiens. Im Zentrum stehen rund 65 Bronzemasken und Kleinplastiken, die dem Museum 2007 geschenkt wurden. Eine grosse Anzahl von Aufnahmen dokumentiert die eindrücklichen Rituale in Tulu Nadu und zeigt das Umfeld, in dem die Masken gebraucht werden. Enthalten ist auch ein Ritualtext zur Geschichte des stierköpfigen Gottes Maisandaye, den Heidrun Brückner zum ersten Mal aus dem Tullu ins Deutsche übersetzt hat.