Heinrich Samuel Schwabe
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Der Dessauer Hobbyastronom Samuel Heinrich Schwabe ist als Entdecker des zyklischen Auftretens der Sonnenflecken weltweit anerkannt. Seine langjährigen akribischen Untersuchungen haben die Beobachtungen des dänischen Professors Daniel Horrebrow bestätigt, der bereits um 1775 von einer gewissen Periodizität der Sonnenflecken berichtete. Dieser hatte seine Beobachtungen jedoch nie publiziert und alle Untersuchungen des dänischen Astronomen gingen bei einem Großbrand in Kopenhagen im Jahr 1805 verloren. Die Auswirkungen der Entdeckung des Sonnenfleckenzyklus waren zur Zeit Schwabes noch nicht abzusehen. Auf Grund des umfangreichen statistischen Materials, welches Schwabe erarbeitet hatte, konnten spätere Forscher den langfristigen Einfluß auf das Klima der Erde und auch die Änderungen in der Ausbreitung von Funkwellen nachweisen. Schwabes Arbeiten sind daher ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Erkenntnis der Wirkungsmechanismen in unserem Sonnensystem und auf der Erde. Besonders bemerkenswert ist, das Schwabe als Privatgelehrter ein Hobby-Astronom war. Nicht unerwähnt bleiben darf auch das übrige Wirken Schwabes. So konnte er im Jahre 1838 auch eine „Flora Anhaltina“, ein umfassendes zweibändiges Werk über die Pflanzenwelt seines Heimatlandes, veröffentlichen. Daneben wirkte er als Stadtverordneter und langjähriger Vorsitzender der naturhistorischen Gesellschaft zu Dessau. In Anerkennung all dieser Verdienst war Schwabe vom Herzog Leopold Friedrich von Anhalt mit dem Titel eines Hofrates geehrt worden. Die wertvollen astronomischen Beobachtungsbücher Schwabes gingen schon zu seinen Lebzeiten nach London in die Bibliothek der Royal Astronomical Society ein, der Gesellschaft, die ihn 1857 mit einer Goldenen Medaille auszeichnete. Dies war eine außerordentlich große Ehre für einen Hobby-Astronomen, der einige Jahre später auch Mitglied dieser Wissenschaftsgesellschaft wurde.