Teamleistung
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Fast jeder Mensch wird in seinem Leben mit Situationen konfrontiert, in denen er zusammen mit anderen in einer Gruppe eine Aufgabe zu bewältigen hat. Beispiele wären Orchestermusiker, die gemeinsam ein Musikstück darbieten oder in der Wirtschaft die immer populärer werdenden und zum Teil international kooperierenden Projektteams. Der Mensch bringt sich in Gruppen ein und lernt im Gegenzug ein angemessenes Verhalten im Gruppenkontext. Teile dieser Verhaltensweisen werden dabei so sehr verinnerlicht, dass sie in Gruppensituationen fast oder völlig unbemerkt von der Person ablaufen. Ein solch automatisierter Prozess ist das so genannte „Social Loafing“. Dies ist die Tendenz von Menschen, in einer Gruppensituation unbewusst die eigene Anstrengung für eine gemeinsame Leistung im Vergleich zur Einzelsituation zu reduzieren. Wenn beispielsweise zwei Personen gemeinsam tauziehen, so wenden beide (unbewusst) weniger Kraft auf, als wenn jede von ihnen alleine am Tau stehen würde. Das Buch umfasst zwei Studien, die veranschaulichen, wie sehr sich das Phänomen des Social Loafing bereits auf das Vorbereitungsverhalten eines Menschen auswirkt: Bereitet sich eine Person auf eine spätere Gruppenaufgabe vor, so tut sie dies deutlich schlechter, als wenn sie eine Einzelaufgabe erwartet. Diese Tendenz konnte in beiden Untersuchungen nachgewiesen werden, zunächst experimentell im Labor und anschliessend im Feld bei Leistungssportlern. Das Forschungsprojekt zeigt demnach, dass Social Loafing ein Problem für Teams werden kann, und zwar nicht nur in der Gruppensituation selbst, sondern bereits in der Vorbereitung für Teamaufgaben. Auch wenn die Vorbereitung für solche Aufgaben alleine erfolgt, muss man damit rechnen, dass sie schlechter ist, wenn die spätere Aufgabe in der Gruppe erfolgen soll. Dies kann natürlich weitere Konsequenzen haben, man denke beispielsweise an Musiker, die einen gemeinsamen Part weniger üben als eine Solostelle. Oder Projektteams in der Wirtschaft, wo jeder Mitarbeiter vor Projektstart gefordert ist, sich in ein neues Themengebiet einzuarbeiten. Schlechtere Gruppenleistung bedeutet in vielen Fällen auch finanzielle Verluste, daher sind die Ergebnisse der Studie für alle Lebensbereiche relevant, in denen Leistung in Gruppen erbracht wird.