Bioenergie im Landkreis Göttingen
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Im Kontext der Diskussion um den Klimawandel und die Vermeidung von klimaschädlichen Gasen wird dem Beitrag, den die Biomasse vom Acker zum Mix der erneuerbaren Energien leisten kann, ein hoher Stellenwert eingeräumt. Bei den bisher vorliegenden Berechnungen zu den verfügbaren Biomassepotentialen existieren jedoch Unsicherheiten, die in erster Linie im Fehlen von flächendeckend erhobenen Ertragsdaten begründet liegen. Roland Bauböck stellt in seiner vorliegenden Arbeit einen neuen, exemplarischen Ansatz zur standortspezifischen Biomassepotentialanalyse vor. Mittels hochaufgelöster Klima- und Bodendaten (1:5000), welche in digitaler Form über das NIBIS® (Niedersächsisches Bodeninformationssystem) vorliegen und somit in einem Geografischen Informationssystem (GIS) verschnitten, analysiert und visualisiert werden können, wurden schlagspezifische Biomassepotentiale für die Kulturen Triticale und Mais auf südniedersächsischen Ackerstandorten berechnet. Die Biomassepotentialanalyse wurde großräumig auf sämtlichen Agrarflächen (ohne Dauergrünland) des Landkreises Göttingen umgesetzt und soll als Hilfskriterium bei der Standortauswahl für neue Bioenergiedorfprojekte herangezogen werden. Dieser neue Ansatz der Biomassepotentialanalyse eines Gebietes oder von Einzelflächen (Schlägen) eines Gebietes beruht auf der Grundannahme, dass sich aus den Standortparametern Bodenwasser, Niederschlag, Verdunstung und Strahlung die Biomassepotentiale von Kulturpflanzenarten an einem gegebenen Standort gut ableiten lassen. Die Eingangsdaten (Boden, Klima) wurden nach einem eigens entwickelten Abfragealgorithmus verarbeitet und für die Generierung von typischen Wachstums-verlaufskurven für die beiden untersuchten Kulturarten Triticale und Mais herangezogen. Als Folgeprodukt konnten anschließend schlaggenaue Ertragskarten für den Landkreis Göttingen erstellt werden.