Mein Vater ist Chef
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„Mein Vater ist Chef.“ Mit diesen Worten beginnt ein kurzer Schulaufsatz aus dem Jahr 1974. Die Schrift ist brav, der Umgang mit der Feder noch etwas unsicher. Das Thema, das die Lehrerin den Schülern aufgegeben hatte, lautet: „Mein Vater“. Christoph Burtscher ist zu diesem Zeitpunkt acht Jahre alt. „Mein Vater ist Chef.“ Das weiß er. Und was er noch weiß: „Er verkauft Vorhänge. Es sind nicht alle schön. Er hat viele Gehilfen. Onkel Erwin und Onkel Werner sind Angestellte. Mein Vater hat so viele Schlüssel, daß er sich nicht auskennt. Windeln verkauft er auch.“ Dieser kurze Text aus den 1970er Jahren führt uns mitten hinein in Christoph Burtschers gleichnamige Fotoarbeit. Er benennt einige der Protagonisten. Und er gibt auch die Perspektive vor: Ein Kind beginnt sich die Welt anzueignen, mit den Mitteln der Schrift, aber mehr noch mit fotografischen Mitteln. Zwischen den Texten für die Schule, in dem das Kind seine nähere Umgebung beschreibt und erkundet, und den Fotos, die zur selben Zeit entstehen, gibt es zahlreiche Verbindungen. Im Fotobuch hat Christoph Burtscher beide Medien miteinander verwoben.