Worte verändern die Welt
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Seit einigen Jahren finden in den Sozialbereichen nahezu aller europäischen Länder große Umbrüche statt. Von Politik, Kostenträgern und Verwaltung wird soziale Arbeit massiv nach Effizienzkriterien umstrukturiert. Die Betroffenen – sowohl sozial Tätige als ihre Klientinnen und Klienten – werden in diesen Prozess kaum einbezogen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Geldgeber verlangen immer mehr Leistung und Dokumentation in den Einrichtungen, der Druck nimmt zu, gleichzeitig sinkt das Lohnniveau. Dabei wird die Ökonomisierung als einfache Verwaltungsumstellung präsentiert, wobei die Verwendung wohlklingender neuer Begriffe, wie Kunde, Qualitätsmanagement oder Empowerment – mal subtil, mal mit Druck – eingefordert wird. Dieses Buch untersucht nun erstmalig differenziert, wie Worte die Welt der ökonomisierten sozialen Arbeit verändern, das heißt, wie die im Sozialbereich Tätigen durch diese neuen Sprachregelungen manipuliert werden, und welche Veränderungen sich in ihrem beruflichen Handeln feststellen lassen. Es beschreibt den fortschreitenden Prozess der Ökonomisierung des Sozialen, wie er von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erlebt wird. Und es analysiert unter Einbeziehung verschiedener soziologischer Theorien, welche Folgen die Verwendung neuer Begriffe in der Sprache sozialer Arbeit auf das konkrete Verhalten der Beschäftigten hat und damit auf die soziale Arbeit, wie sie bei den betroffenen Menschen ankommt.