Streifzüge durch den Bayerischen Wald
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Von Grund auf hat sich der Bayerische Wald in den letzten 50 Jahren geändert. Geblieben ist nur seine Schönheit, seine ewige Jugend. Die Menschen dagegen sind so ganz anders geworden und machen ihre Heimat zu einer verführerischen Region. Eine kurze Rückblende: Karger Boden, zu Füßen des Arber nur Schuldenberge! Die Messer der Burschen sitzen locker, der Aberglaube blüht. Ursula Herking wird auf ihrer Flucht über die Rusel zweimal vergewaltigt, ein Förster gnadenlos erschossen. Dabei fehlt nie die Transparenz. Über den wichtigsten deutschen Pass (Furth) ziehen Carl Maria von Weber und Wilhelm II., Lenin und Ehefrau Krupskaja, Rilke und Kafka. Die Eltern von Liesl Karlstadt und Rudolf Fernau stammen aus dem Wald, in dem sich auch Léhar, Nietzsche, Carossa und Vegesack aufhalten - ebenso wie Dieter Borsche, Clara Nordström, Emerenz Meier und Marianne Wintersteiner. Zu erwähnen auch Irene und Caroline vom Schloss Egg und Hauzenbergs Innocentia, die nach Heinrich Lautensack jedem gibt, was er liebt. Wie schwer ein Wandel ist, deutet Bayerns heimlicher Außenminister Fischer (Cham) an, der erzählt, die Waldler hätten sich einst sogar über Touristinnen im Bikini aufgeregt. In den Zeitungen lesen wir über Proteste gegen Bars und Striptease und über Predigten, nach denen Frauen in den Apotheken nicht alles kaufen dürften. Unter die alten Sitten und Riten zieht dann Hannes Burger in seinem Roman Feichtenreut den Schlussstrich. Nunmehr rauscht der Wald so ganz anders. Ein großes Aufräumen und Aufbäumen setzt ein. Den Umbruch stützen natürlich diejenigen, denen es an Weitblick nie fehlt. Zu ihnen gehört einer der großen Deutschen, den man freilich heute nicht mehr kennt. Er schlägt Schneisen, die an Descartes und Voltaire erinnern, und heißt Haeckl, 1691 in Regen geboren. Der Wald hat eben auch unglaublich viele Geheimnisse, was dieses Buch zeigt!