Kampfplätze der Gerechtigkeit
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In seiner berühmten Schrift Der Kampf ums Recht (1872) hat Rudolph v. Jhering darauf hingewiesen, dass im politischen Kampf um die Gesetzgebung 'nicht das Gewicht der Gründe, sondern das Machtverhältnis der sich gegenüberstehenden Kräfte den Ausschlag gibt'. Diese Einsicht wird durch das vorliegende Buch allenthalben bestätigt. Aufgrund einer Analyse zahlreicher wichtiger und aktueller Probleme (wie Bevölkerungswandel, Familienpolitik, Umverteilung, Suchtbekämpfung, Eindämmung der Spekulation, Staatsverschuldung, Klimaschutz, Atomenergie, Schutz künftiger Generationen, EU-Beitritt der Türkei, Weltprobleme als Herausforderung) entwirft der Verfasser ein facettenreiches und faszinierendes Gesamtbild vom Kampf um die Gerechtigkeit, das wohl keinen Betrachter kalt lassen wird. Das Buch macht deutlich, dass das Recht häufig durch den Einfluss von Interessengruppen verfälscht wird. Die sich daraus ergebenden Ungerechtigkeiten haben verheerende Auswirkungen: Einmal verursachen sachwidrige Regelungen zahlreiche Folgeprobleme. Zum anderen schwindet das Vertrauen der Bürger in die Fähigkeit und den Willen des Staates, sich an der Gerechtigkeit zu orientieren und das Gemeinwohl auch gegen mächtige Interessengruppen zu wahren. Der Autor, Prof. Dr. Eike von Hippel (Jahrgang 1935), war lange Zeit am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht (Hamburg) tätig und hat mit zahlreichen Veröffentlichungen (speziell seinen Werken Rechtspolitik, Schutz des Schwächeren und Verbraucherschutz) dazu beigetragen, dass die lange Zeit stiefmütterlich behandelte Rechtspolitik in der Öffentlichkeit zunehmend die Beachtung findet, die ihr gebührt: Der Kampf um das 'gerechte' Recht ist eine schicksalhafte Aufgabe, die nicht nur Juristen, sondern alle Bürger angeht.