Handlung und System
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Ist der Mensch frei? Oder ist er in seinem Handeln und Erleben determiniert? Beachtliche Fortschritte auf dem Gebiet der Neurowissenschaften in den letzten Jahren haben dazu geführt, diese alten Fragen neu zu stellen. Entstanden ist so eine rege interdisziplinäre Debatte um Handlungs- und Willensfreiheit mit Beiträgen aus der Neurobiologie, der Philosophie, den Rechtswissenschaften und der Psychologie. Allerdings fehlte in dieser Diskussion bislang ein soziologischer Standpunkt. Das vorliegende Buch will diese Lücke schließen. Es versucht, Handlungs- und Willensfreiheit soziologisch zu begründen. Die Kernthese, die den soziologischen Zugang zugleich inhaltlich kennzeichnet und methodisch legitimiert, ist dabei eine doppelte: Zum einen wird deutlich gemacht, dass menschliche Handlungsfreiheit als elementarer Baustein im sozialen Weltgefüge unabdingbar ist. Zum anderen wird aufgezeigt, warum sich die Funktion von Handlungsfreiheit weder aus dem Subjekt, noch aus dem biologischen Organismus, sondern primär aus den kommunikativen Beziehungen zwischen einzelnen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft ergibt.