Systemische Markttheorie
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Mit der Standardinterpretation der Allgemeinen Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes können die aktuellen Herausforderungen in der Wirtschaftspolitik nicht mehr bewältigt werden. Mit einer systemisch-dynamischen Entscheidungstheorie gelingt Hermann Meemken vor allem zum zwölften Kapitel des Keynesschen Hauptwerkes ein völlig neuer Zugang. Geld entsteht im Geldlohnvertrag simultan mit geleisteten Arbeitsstunden als endogene Energie, die in der sich jeweils anschließenden Reproduktionsphase in Kaufverträgen wieder vergeht. Zwischenzeitlich koordinieren sich Produzenten und Konsumenten in sich wechselseitig bedingenden Verpflichtungsbeziehungen (O. Steiger). Die neoklassischen Maximierungsentscheidungen, mit denen J. M. Keynes noch inkonsequent herumexperimentierte, werden als Erblast einer statischen Realtauschwirtschaft über Bord geworfen und durch sich wechselseitig bedingende, dynamische Anpassungsentscheidungen ersetzt. Durch die bisher ignorierte Keynessche Mengentheorie des Geldes wird eine völlig neue Sichtweise auf die Steuerungsprozesse einer Marktwirtschaft möglich. Die Politik wird nicht mehr zu einer gelegentlich aufzusuchenden Reparaturwerkstatt einer an sich funktionierenden Marktwirtschaft reduziert, sondern sie übernimmt im Hinblick auf sämtliche Zukunftsaufgaben eine Steuerungsverantwortung. Die Fiskalpolitik wirkt auf dem Fundament neuer Steuerbemessungsgrundlagen auf die relativen Gewinnmöglichkeiten der Unternehmen ein, indem auch die permanent entstehenden Kosten der sozialen und ökologischen Erneuerung vollständig in die Marktpreise einfließen. Die globalen Handelsungleichgewichte und die schleichende Staatsverschuldung werden durch eine standortneutrale Produktsteuer gänzlich aufgelöst. Durch ein Grundeinkommen für die junge und die ältere Generation werden die Freiräume der Bürger erweitert und lokale Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. Die Zentralbank bringt in jeder Periode in einer Auktion eine vorab fixierte Geldmenge und den Gleichgewichtszins in den Marktprozess ein und zähmt auf diese Weise die globalen Finanzströme.