Das verlorene Paradies

Der Anschauungsunterricht über ungewöhnliches menschliches Verhalten, den ich in meiner zweiten Ehe genoss, war exzellent. Das dank meinem Beharrungsvermögen. Ob nun aus menschlich mitfühlenden Beweggründen oder Schwäche und Entschlusslosigkeit, mag dahingestellt sein. Es ist schwer, sich aus einer Beziehung, wo mit Zuckerbrot und Peitsche gearbeitet wird, zu befreien. Man wird in Zwiespältigkeiten gestürzt, von Zweifeln geplagt und lässt einen Anvertrauten, der dann zwar kein Vertrauter mehr ist, trotzdem nicht leichtfertig fallen. Dein Partner kennt dich sehr gut, nutzt deine Schwächen und dein Mitleid mit ihm schamlos aus. Doch will der Mensch noch selbst etwas sein dürfen. In einer Beziehung, die durch solch ungewöhnliches Verhalten beeinflusst ist, scheint Trennung der einzige Weg. Vielleicht findet sich manch einer in meinen Erlebnissen wieder und erkennt, wohin solche Verhältnisse führen können. Vielleicht hilft es jemandem, sich solch einer Hölle früher zu entziehen. Rückblickend versuche ich die Gründe begreiflich zu machen, die zu diesem ungewöhnlichen Verlauf dieser Beziehung geführt haben. Ein Verhalten, durch das menschliche Paradiese zerstört werden. Eine Geschichte über Psychologie und menschliches Verhalten für Normalverbraucher.